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Der Kreis hat sich geschlossen

20.11.2018, 10:18

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KalPa-Assistenztrainer Marko Tuomainen fühlt sich der Schweiz eng verbunden. Der Finne hat nicht nur fünf Saisons in unseren Ligen gespielt und dem EHC Biel 2008 als Topskorer zum Aufstieg in die National League verholfen. Die Zeit als Ausländer hat ihn auch darin bestärkt, nach der Aktivkarriere die Trainerlaufbahn einzuschlagen.

«Ja, ich verfolge das Schweizer Eishockey regelmässig, und es macht mich ungemein glücklich, dass sich die Klubs, für die ich gespielt habe, so positiv entwickelt haben», sagt Marko Tuomainen. Man hört es schon aus seiner Wortwahl heraus, dass es sich nicht um Höflichkeitsfloskeln handelt. Tuomainen, 46, meint es so. Zwischen 2004 und 2009 stürmt er für Lausanne, die SCL Tigers und den EHC Biel. Mit den Seeländern steigt er 2008 in die National League auf, es ist eine Saison wie im Rausch, in der er 111 Punkte sammelt. «Die ganze Stadt drehte durch und ich durfte mittendrin sein. Eine unglaubliche Erfahrung», sagt er noch heute. Nach diesem Höhepunkt wird er schliesslich noch eine Spielzeit an den SC Langenthal ausgeliehen, ehe er über Italien in die Heimat zurückkehrt und seine schöne Karriere 2012 in der zweithöchsten finnischen Liga Mestis beendet. 40 Jahre ist er da alt, in seinem Lebenslauf stehen u.a. 80 NHL-Spiele, ein finnischer Titel mit IFK Helsinki und je zwei WM-Silber- und Bronzemedaillen.

Dass er danach den fliegenden Wechsel ins Coaching machen wird, liegt für ihn auf der Hand. Er beginnt als Assistenztrainer bei Kiekko-Vantaa – dem Klub, bei dem er die Schlittschuhe an den Nagel gehängt hat. Anschliessend übernimmt er die zweite Mannschaft und steigt mit dem Team in die dritthöchste finnische Liga auf. Das bringt ihm erneut einen Assistenzposten in der Mestis ein. Bei Peliitat wird er schliesslich Cheftrainer und so wird im Sommer 2017 sein Kollege aus gemeinsamen Juniorenzeiten in seiner Heimatstadt Kuopio, Sami Kapanen, auf ihn aufmerksam. Die NHL-Legende ist mittlerweile nicht nur Besitzer und Präsident des lokalen Hockeyteams KalPa in der höchsten finnischen Liga, sondern auch dessen Cheftrainer. Er fragt Tuomainen, ob er sein Assistent werden will. Dieser sagt sofort zu. «Es war grossartig, als Coach zu meinen Wurzeln zurückzukehren», sagt Tuomainen. Dass sich der Kreis so schliessen konnte, habe er aber auch der Zeit in der Schweiz zu verdanken: «Ich musste dort als Ausländer viel Verantwortung und Leadership übernehmen. Das hat mir sehr gut gefallen und mich im Glauben bestärkt, dass ich auch als Trainer ein Team anführen kann.»

In Kuopio ist Marko Tuomainen für die Verteidiger und die Special Teams zuständig. Vor allem aber geht es im Sinne der Klubphilosophie darum, junge Spieler zu Profis zu entwickeln. «Es gibt mir als Coach viel, zu sehen, wie sie Fortschritte und uns als Team besser machen», sagt er. Die Ansprüche, die man an die Jungen stellt, sind freilich hoch, das System KalPas sieht ein schnelles, auf Puckbesitz bedachtes Hockey mit aktivem Forechecking vor. Mit diesem Hockey, so Tuomainen, wolle man vorderhand die Playoffs erreichen – ein Unterfangen, das nach einem durchzogenen Saisonstart zu einer veritablen Herausforderung geworden ist.

Realismus scheint in diesem Falle das Stichwort und Spiel für Spiel zu nehmen die entsprechende Losung. So will KalPa denn auch am Spengler Cup auftreten, wo man mit Ocelari Trinec und Metallurg Magnitogorsk zwei Top-Gegner in der Gruppe hat. «Die Herausforderung wird gross, wir werden auf einige der besten Teams Europas treffen», weiss Marko Tuomainen. Dennoch wolle man natürlich jedes Spiel gewinnen. Der Respekt, das hört man, ist gross, wobei die Vorfreude speziell in seinem Falle natürlich überwiegt: «Ich freue mich riesig, in die Schweiz zurückzukehren. Ich war schliesslich seit meinem Abgang als Spieler nicht mehr dort.»

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