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Die Rückkehr des fliegenden Finnen

5.11.2019, 10:04

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Die Rückkehr des fliegenden Finnen

Bereits als Spieler hat der Finne Kimmo Rintanen in Kloten eine junge Stürmer-Generation inspiriert und geprägt. Heute kümmert er sich als Assistent um diejenige von TPS Turku.

Kimmo Rintanen – allein der Name dürfte bei manchem Klotener wehmütige Gefühle hervorrufen. Nicht nur hat der «fliegende Finne» den Club zwischen 2001 und 2011 mit seinem Speed und seiner Technik zehn Jahre lang offensiv getragen; er hat auch eine Generation von jungen Klotener Stürmern geprägt. So manche Stunde hat er jeweils nach den Trainings mit Patrik Bärtschi, Romano Lemm, Roman Wick, Damien Brunner oder Simon Bodenmann auf dem Eis verbracht und ihnen Tipps gegeben und Tricks gezeigt. Sie haben zu ihm aufgeschaut, sich von ihm inspirieren lassen und danach selbst schöne Karrieren hingelegt. «Ich habe das gerne gemacht», blickt Kimmo Rintanen zurück. Und: «Schon damals war mir klar, dass ich das auch nach der Karriere machen möchte.»

Sein Wunsch hat sich erfüllt. Seit fünf Jahren ist der heute 46-Jährige als Assistenztrainer u.a. für die jungen Stürmer und das Powerplay von TPS Turku zuständig. Dem anderen Club, der ihm neben dem EHC Kloten viel bedeutet. Zwischen 1994 und 2001 hat er mit einer einjährigen Ausnahme (1998/1999, Jokerit Helsinki) durchgehend für Turku gespielt, es war eine enorm erfolgreiche Phase der Vereinsgeschichte. Mit TPS gewann Rintanen nicht nur die Titel 1995, 2000 und 2001, er wurde auch zwei Mal als bester Spieler der finnischen Meisterschaft ausgezeichnet (1997, 2001). 2003, da spielte er bereits in Kloten, ermöglichten ihm die Finnen überdies seinen einzigen Spengler Cup, als sie ihn als Verstärkungsspieler aufboten. An ein «fantastisches Turnier und eine tolle Atmosphäre» erinnert sich Kimmo Rintanen. «Die Zuschauer haben alle Teams angefeuert, das hat es für uns Spieler sehr speziell gemacht.»

Eine zweite Turnierteilnahme, es wäre eine ganz besondere gewesen, blieb ihm später knapp verwehrt: Im Frühjahr 2011 in Kloten ausgemustert, musste der Stürmer von Lugano aus mitverfolgen, wie seine langjährigen Teamkameraden zum Jahresende nach Davos fuhren. 2013 kehrte er als Assistenztrainer von Felix Hollenstein noch einmal in die Flughafenstadt zurück, doch auch da endete die Zusammenarbeit unschön: Kurz vor Weihnachten 2014 wurde das Duo entlassen. «Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob diese beiden Entscheidungen clubseitig richtig waren», sagt Kimmo Rintanen. «Aber natürlich habe ich immer noch Kontakt mit einigen Leuten dort. Kloten ist eine zweite Heimat geworden und ich verfolge bis heute das Schweizer Hockey fast täglich.«

Nun kehrt er also im Rahmen des Spengler Cup in der Altjahreswoche in die Schweiz zurück. Es dürfte eine willkommene Abwechslung werden. «Diese Spiele sind etwas ungezwungener und offensiver als in der Meisterschaft, das steigert den Spassfaktor.» Und etwas Ungezwungenheit, soviel ist angesichts des holprigen Saisonstarts klar, kann TPS, das aktuell im Tabellenkeller steckt, nur entgegenkommen. Man habe zwar einen guten Mix aus jungen und älteren Spielern und vier Linien, die Tore schiessen können, erklärt Kimmo Rintanen. Aber man bekunde bislang eben auch grosse Probleme damit, 60 Minuten gutes Eishockey zu spielen und bei 5 gegen 5 Tore zu erzielen. Das sind hinsichtlich des Spengler Cup nicht die besten Voraussetzungen, doch man ist sich durchaus bewusst, dass das Problem auch im Kopf liegt. «Unsere Gruppengegner Ambrì und Ufa sind stark. Wenn wir die schlagen wollen, müssen wir sehr gut spielen», weiss Rintanen. Und dennoch: «Wenn wir es schaffen, nicht so gestresst aufzutreten wie aktuell in der Liga – dann ist alles möglich.»

 

Text: SLAPSHOT/Matthias Müller

Foto: zVg, HC TPS Turku

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