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Dominik Hašek: "Wer dabei ist, will siegen"

16.12.2023, 12:00

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Dominik Hašek war wohl der beste Torhüter, der je am Spengler Cup auf dem Eis stand. 1987 spielte er mit seinem Stammverein Pardubice erstmals am Traditionsturnier. 2010 kehrte er am Ende seiner Karriere mit Spartak Moskau noch einmal zurück.

Dominik Hašek verzauberte die Zuschauerinnen und Zuschauer mit seiner Athletik, seinen Paraden und seinem unorthodoxen Spielstil, der die Gegner oft verzweifeln liess. Seine Spengler Cup-Premiere 1987 war gleichzeitig das Rendezvous der besten Torhüter Europas: Neben Dominik Hašek wussten auch Richard "Richi" Bucher (Davos) und Peter Lindmark (Färjestad) zu begeistern. Zwei Partien wurden damals im Penaltyschiessen entschieden. Dabei gewann Pardubice gegen Davos, weil Hašek alle Penaltys hielt. Der junge Goalie war damals 22 Jahre alt. «Es war ein grossartiges Turnier. Sportlich lief es für uns nicht nach Wunsch, wir zierten das Ende der Tabelle», erinnert er sich. Dennoch sei es für ihn eine riesige Erfahrung gewesen: «Es war mein erstes Clubturnier, ich konnte erstmals gegen eine russische Mannschaft spielen, und das Stadion war bei jedem Spiel nahezu ausverkauft. Es war grossartig.» Eines seiner Hobbys ist Skifahren. Natürlich hätte es ihn auch in Davos gereizt, auf die Pisten zu gehen: «Obwohl ich darüber nachdachte, habe ich es schliesslich nicht umgesetzt und mich voll auf das Eishockey konzentriert.»

«Es freute mich, meiner Familie Davos zu zeigen»
Nach seiner Spengler Cup-Premiere verfolgte Dominik Hašek das Turnier für lange Zeit aus der Ferne. So zum Beispiel in der Saison 2005/06, als er in Ottawa bei den Senators in der NHL spielte: «Nach unseren Morgentrainings schauten wir jeweils die Spiele. Das war eine grosse Freude, denn ich hatte nicht erwartet, das Turnier auch im kanadischen Fernsehen verfolgen zu können.» Fünf Jahre später kam Dominik Hašek als 45-Jähriger mit Spartak Moskau noch einmal an den Spengler Cup zurück, begeisterte als Torhüter, und belegte schliesslich mit seinem Team Rang 3: «Es war speziell, nach 23 Jahren wieder nach Davos zu kommen. Ähnlich wie bei meiner ersten Teilnahme mit Pardubice gelang es uns aber nicht, sportliche Akzente zu setzen. Dennoch machte es grossen Spass, in Davos zu spielen.» Das Turnier habe er ähnlich wahrgenommen wie bei seiner ersten Teilnahme: «Die Fans sorgten erneut für eine fantastische Stimmung und es freute mich, dies alles meiner Familie, die damals mitgereist war, zu zeigen.»

Olympiagold, 18 Jahre NHL und zweifacher Stanley-Cup-Sieger
Zwischen den beiden Spengler Cup-Einsätzen lag eine unglaubliche Karriere. Der «Dominator», so sein Spitzname, gewann Medaillen an Junioren- und A- Weltmeisterschaften und 1998 mit Tschechien sensationell Olympiagold. Insgesamt 373 Mal spielte er für sein Heimatland. In 18 Jahren NHL wurde er sechsmal als «bester NHL-Goalie des Jahres» ausgezeichnet und gewann mit den Detroit Red Wings zweimal den Stanley Cup, 2002 als erster Europäer. 2009 feierte er mit Pardubice den tschechischen Meistertitel. Persönlich streicht er den Sieg im Olympiafinale gegen Russland und den Stanley Cup 2002 heraus. Immer wieder stellte er dabei seine Fähigkeit unter Beweis, sein ohnehin schon hohes Niveau in wichtigen Spielen noch einmal zu steigern. Er tat alles, um Tore zu verhindern, zum Beispiel mit der nach ihm benannten «Hašek-Rolle», bei der er am Boden liegend seinen Torhüterstock losliess und mit freier Hand über den Kopf griff, um den Puck abzuwehren. Zu seinen Erfolgen verhalf ihm auch die Tatsache, dass er jedes Training sehr ernst nahm. «Er wurde richtig wütend, wenn man im Training ein Tor gegen ihn geschossen hatte», erinnern sich ehemalige Mitspieler noch heute.

Nicht den Sport, die Menschen vermisst er
Über 40 Jahre, nachdem der Dominator als fünfjähriger Junge seine ersten Schlittschuhversuche auf einem Teich in Pardubice machte, gab er 2012 seinen Rücktritt vom Spitzensport bekannt. Aber er ist weiterhin sportlich aktiv, spielt Tennis, Squash, fährt Ski. Gerne treibt er Sport mit seinem Bruder Martin, dem 14-fachen tschechischen Fussball-Nationalspieler. Das Eishockey vermisst er nicht, aber die Menschen im Sport und die vielen Freunde, die er dadurch gefunden hat. Hašeks sportliche Leistungen wurden vielfach gewürdigt. 2014 wurde er von der NHL in die Hall of Fame aufgenommen, 2015 wurde ihm dieselbe Ehre von der IIHF zuteil. In Buffalo wird seine Trikotnummer 39 nicht mehr vergeben.

Nicht überrascht, wenn Pardubice siegt
Der Spengler Cup hat für Hašek noch heute einen hohen Stellenwert: «Wer zum Turnier fährt, will unbedingt gewinnen. Es war schon zu meiner Zeit das beste Clubturnier in Europa.» Auch mit der neu lancierten Champions Hockey League werde der Spengler Cup einzigartig bleiben: «Eishockey über die Weih- nachtstage in diesem Format und mit dem hervorragenden Teilnehmerfeld zu zelebrieren, bedeutet dem siegreichen Team viel.» Dominik Hašek freut sich, dass sein Stammclub Pardubice, dem er 2024 den Meistertitel in der tschechischen Liga zutraut, in diesem Jahr auch in Davos spielt: «Ich wäre nicht über- rascht, wenn Pardubice trotz des starken Teilnehmerfelds das Turnier gewinnen würde.»
Dem Organisationskomitee gratuliert er zum 100. Geburtstag des Turniers: «Das OK sollte den eingeschlagenen Weg weitergehen. Es ist ein grossartiges Turnier mit einer einzigartigen Ambiance. Ich werde das Turnier auf jeden Fall auch dieses Jahr verfolgen.»

Tickets für die Gruppenspiele von Pardubice, sowie für die meisten anderen Partien am diesjährigen Spengler Cup sind weiterhin online erhältlich.

Quelle: Spengler Cup-Jahrbuch 2023  Bild: Archiv Spengler Cup

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