Zum 100. Geburtstag des Spengler Cups kommt es am Sonntagmittag in Davos zu einer Premiere: Erstmals in der langen Turniergeschichte stehen sich ab 12.10 Uhr im Final der HCD und Tschechiens Meisterschaftsleader Dynamo Pardubice gegenüber.

Die beiden Mannschaften qualifizierten sich gestern in den Halbfinals auf ähnlich dramatische Weise und mit demselben Resutat fürs Endspiel. Dem HC Davos gelang das 4:3 gegen Frölunda Göteborg erst nach 51 Sekunden in der Verlängerung durch Henrik Haapala. Parubices Matej Paulovic traf gegen das Team Canada 38,4 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit zur Entscheidung – nachdem die Tschechen bis zur 57. Minute mit 1:3 zurücklagen.

Dynamo Pardubice wollte in diesem Jahr unbedingt am Spengler Cup teilnehmen, weil der Klub seinen 100. Geburtstag feiert. Man braucht kein Prophet zu sein um festzustellen, dass die Tschechen dieses Jubiläum mit dem Spengler Cup-Sieg abrunden möchten. Im tschechischen Team weisen sowohl Trainer Vaclav Varada als auch Stürmer Robert Kousal eine HCD-Vergangenheit auf. Varada gewann mit Davos in der Saison 2006/07 sowohl den Spengler Cup als auch die Schweizer Meisterschaft. Kousal stürmte von 2016 bis 2018 für den HCD. Hinzu kommt noch ein Dritter: Der jetzige Pardubice-Scout Petr Sykora gehörte bei den HCD-Meistertiteln 2009 und 2011 zu den besten Torschützen. Pardubice winkt erstmals die Chance auf den Spengler Cup-Triumph. Als letzte tschechische Mannschaft eroberte Dukla Jihlava 1982 die Siegertrophäe.

Spengler Cup-Rekordsieger ist das Team Canada mit 16 Titeln. Der HCD könnte heute mit einem Finalerfolg zu den Kanadiern aufschliessen. Der letzte Davoser Turniersieg liegt bereits zwölf Jahre zurück. Am 31. Dezember 2011 hatte der HCD im Endspiel Dinamo Riga mit 3:2 besiegt. Die Tore für das Heimteam erzielten damals Gregory Sciaroni, der erwähnte Petr Sykora und Pavel Brendl. Vom aktuellen HCD-Team stand am Spengler Cup 2011 kein Spieler im Einsatz. Andres Ambühl stürmte in jener Saison für die ZSC Lions, Marc Wieser für den EHC Biel. Ambühl gewann den Spengler mit dem HCD vorher zwei Mal: 2004 und 2006.

HCD-Center Enzo Corvi erwartet heute einen hartumkämpften Final. „Parcubice verfügt über ein unglaublich starkes Team. Die Tschechen sind defensiv stark. Sie haben viele gross gewachsene Akteure in ihren Reihen und sind auch spielerisch sehr gut“, sagt der Mittelstürmer. Der HCD hatte in der Saisonvorbereitung im August im Südtirol gegen Pardubice ein Testspiel mit 1:5 verloren. „Aus dieser Niederlage haben wir gelernt. Wir müssen gegen Pardubice körperbetont auftreten. Dann werden wir sehen, was herausschaut“, meint Corvi.

Quelle: Spengler Cup-Online Redaktion   Foto: Keystone