Geschichte und Gegenwart der Ergänzungsspieler
20.12.2024, 11:00
Während Dynamo Pardubice und Kärpät Oulu (noch) keinen Ergänzungs- oder, wie sie früher hießen, Verstärkungsspieler gemeldet hat, werden Straubing, Fribourg und Davos ihre Kader mit Spielern aus anderen Mannschaften am Spengler Cup verbreitern.
Slawa Bykow und Andrei Chomutow, Patrick Kane, Linus Klasen oder Martin St. Louis – große Namen des Welthockeys haben das Davoser Turnier in der Vergangenheit als Ergänzungsspieler geprägt und dem Spengler Cup eine zusätzliche Attraktivität und Publizität beschert. Die Besonderheit, dass Mannschaften ihre bestehendes Kader für den Spengler Cup mit bis zu drei Feldspielern (früher fünf) und einem Torhüter ergänzen können, entstand in den 1980er Jahren. Nachdem der HCD jahrelang in der Nationalliga B oder in den unteren Tabellenlagen im A gespielt hat, war der Gastgeber sportlich nicht in der Lage, ein konkurrenzfähiges Team zu stellen. Aus dieser Not wurde der Spengler Cup über Jahre zu einem Länderturnier, mit meist B-klassigen Nationalmannschaften aus aller Welt und der damals B-klassigen Schweiz. Das Interesse und die Begeisterung an diesem Format hielt sich bei Publikum und Sponsoren aber in Grenzen. Die Diskrepanz zu den europäischen Topteams wie Dukla Jihlava, SKA Leningrad oder Spartak Moskau, die in den Jahren zuvor in Davos zu sehen waren, war schlichtweg zu groß. So kam das damalige OK zum Entschluss, den Spengler Cup wieder als reines Klubturnier mit dem Gastgeber Davos durchzuführen. Damit der HCD aber gegen die hochklassige Konkurrenz bestehen konnte, wurde die Möglichkeit der Ergänzungsspieler geschaffen, die bis heute Bestand hat.
Heute hält man primär an dieser Möglichkeit fest, damit die hohe Belastung der Spieler von bis zu fünf möglichen Partien in sechs Tagen mit einem breiteren Kader abgefedert werden kann. Oder auch allfällige Absenzen, zum Beispiel durch abwesende U20-Spieler, die traditionsgemäß in der Altjahrswoche an der U20-Weltmeisterschaft im Einsatz stehen. So müssen die Coaches ihre Spieler nicht überforcieren und haben genug Möglichkeiten, die Belastung auf mehrere Schultern zu verteilen.
Für den diesjährigen Spengler Cup sind stand heute sieben Zuzüge bekannt. Der slowakische Stürmer Michal Kristof (SCL Tigers), sowie der amerikanische Verteidiger T.J. Brennan (HC Ajoie) stoßen in der Altjahreswoche zu Fribourg. Stürmer Oula Palve sowie der Verteidiger Theodor Lennström, beide von Servette, schließen sich dem HCD an.
Die Straubing Tigers können ihren Fans mit der temporären Verpflichtung von Sandro Schönberger eine zusätzliche emotionale Überraschung bieten. Der langjährige Publikumsliebling und Mannschaftskapitän des Clubs, der Ende letzter Saison zu den Tölzer Löwen gewechselt hatte, kehrt für den Spengler Cup zu seinem Stammverein zurück. Außerdem können die Niederbayern auf Zachery Leslie und Eric Uba von den Adlern aus Mannheim zählen.
Text: Spengler Cup-Onlineredaktion Foto: Maurice Parrée