Der HC Davos hat sich am Spengler Cup am Samstagnachmittag in einer verrückten Partie gegen Frölunda HC für den heutigen Final qualifiziert. Das entscheidende Tor zum 4:3 erzielte Henrik Haapala nach 51 Sekunden in der Verlängerung.

Die 6267 Zuschauer erlebten im wie alle Spengler Cup-Partien ausverkauften Davoser Eispalast ein hoch emotionales Wellental. Der HCD begann entschlossen und stark. Bereits in der fünften Minute erzielte Calle Andersson das 1:0. Bald kamen aber auch die Schweden in Fahrt. Die Konsequenz war Erik Borgs Ausgleichstreffer (15.). Zu Beginn des Mitteldrittels vernaschte Frölundas Stürmer Carl Klingberg die ganze Davoser Defensive. Mit einem „Buebetrickli“ brachte er seine Mannschaft in Front. Die Platzherren reagierten heftig. Nur 90 Sekunden später sorgte Dennis Rasmussen für das 2:2. Vier Tage zuvor hatte der HCD-Schwede gegen Frölunda schon im Gruppenspiel zwei Mal getroffen. Die Platzherren prägten den Mittelabschnitt mit 15:3 Torschüssen krass. Enzo Corvis 3:2 mit einem präzisen Handgelenkschuss (36.) war allerdings eine bescheidene Ausbeute für die spielerische Überlegenheit.

Das hätte sich beinahe gerächt. Denn im dritten Drittel traten die Davoser zu vorsichtig, ja gar passiv auf. Nachdem Malte Strömwall im Powerplay zum 3:3 ausgeglichen hatte (53.), peilte Frölunda gegen die nun geradezu ängstlichen Platzherren vehement den Siegtreffer an. Diesen verhinderte jedoch der Pfosten bei einem Schuss von Linius Öberg (54.). Und später rettete HCD-Torhüter Sandro Aeschlimann mit dem Kopf bei einem Maskentreffer (58.).

In der Verlängerung, die mit drei gegen drei Feldspielern gespielt wird, nutzte Henrik Haapala den grösseren Freiraum für den Davoser Siegtreffer. Von der Seite anstürmend, bezwang er den starken Frölunda-Torhüter Lars Johansson zur Entscheidung. Für den 29-jährigen, nur 1,75 Meter grossen finnischen Flügelstürmer, muss dieses Tor eine besondere Genugtuung gewesen sein: Er begann die Saison bei Genf-Servette, war dort aber in der Regel überzähliger Ausländer. Deshalb wechselte er zu Lausanne, wo er in den letzten Wochen jedoch auch nicht regelmässig zum Einsatz kam. Für den Spengler Cup stellte Lausanne dem HCD Haapala zur Verfügung.

Der HCD steht erstmals seit 2012 wieder im Final des Spengler Cup. Sein Gegner wurde am Freitagabend im zweiten Halbfinal in der Partie zwischen Dynamo Pardubice und dem Team Canada ermittelt.

Quelle: Spengler Cup-Online Redaktion   Foto: Keystone