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Jagd auf die Steinböcke im Eispalast

23.12.2024, 15:00

Jagd auf die Steinböcke im Eispalast

Am 96. Spengler Cup treffen am 26. Dezember, dem Eröffnungstag in den Partien Fribourg-Gottéron gegen Pardubice und der HC Davos gegen das Team Canada gleich die vier meist genannten Favoriten aufeinander. Am zweiten Tag greifen die Turnierneulinge Straubing Tigers und Kärpät Oulu ins Spielgeschehen ein.

Als Titelverteidiger ist der HCD der Gejagte. Oder anders ausgedrückt: Die Jagd auf die Steinböcke kann beginnen. Die Schützlinge von Headcoach Josh Holden steigen mit breiter Brust ins Turnier. Sie mischen in der National League ganz vorne mit, zeigen ein attraktives und erfolgreiches Eishockey. Holdens Ziel für den Spengler Cup ist kurz, aber unmissverständlich: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen!“

Gleich am Stephanstag kommt es abends zum immer wiederkehrenden Prestigeduell zwischen dem HCD und dem Team Canada. Die NHL- und HCD-Legende Joe Thornton führt die Delegation als General Manager (GM) an. Das Schwergewicht des Kaders bilden regelmässig bei Schweizer Klubs engagierte Spieler sowie Akteure aus der American Hockey League (AHL). Obwohl sich die Spieler jeweils erst an Weihnachten in Davos treffen, finden sie sich auf dem Eis schnell zu einer Einheit. Jeder ist stolz, wenn er das Nationaltrikot mit dem Ahornblatt auf der Brust tragen darf. Entsprechend will jeder mit optimalen Leistungen, unermüdlichem Kampfgeist und totalem Einsatz seinen Teil zum Erfolg beitragen. Seinen bislang letzten Spengler-Cup-Triumph landete das Team Canada 2019.

Vorzeitiges Geburtstagsgeschenk für Sprunger?

Das Eröffnungsspiel bestreiten am 26. Dezember um 15.10 Uhr Fribourg-Gottéron und Dynamo Pardubice. Die Freiburger haben in ihrer langen Klubgeschichte noch nie einen Titel gewonnen. Jetzt winkt diese Chance am Spengler Cup. Für Captain Julien Sprunger besitzt dieses Turnier einen hohen Stellenwert. „Wenn du die Gelegenheit hast, als Klub oder Einzelspieler am Spengler Cup teilzunehmen, musst du sie packen. Wir haben zwar einen vollen Kalender mit Meisterschaft, Champions League und Spengler Cup. Aber wir fahren nach Davos, um zu gewinnen.“ Der Final findet wie gewohnt am Mittag des 31. Dezembers statt – vier Tage vor Springers 39. Geburtstag.

Aus Tschechien kommt erneut Dynamo Pardubice, der Leader in der Landesmeisterschaft, an den Spengler Cup. Im Vorjahr verpasste Pardubice den Turniersieg durch eine 3:5-Finalniederlage gegen den HCD. Seither wurde die Mannschaft weiter verstärkt, unter anderen mit Weltmeister-Captain Roman Cervenka, der bis letzten Sommer während acht Jahren in der Schweiz gespielt hatte, zuletzt fünf Saisons bei den Rapperswil-Jona Lakers. Gleich zehn Pardubice-Spieler weisen NHL-Erfahrung aus. Neben Cervenka wurden im letzten Frühling auch Lukas Sedlak und Joachim Kondelik Weltmeister.

Premiere für Kärpät Oulu und die Straubing Tigers

Die Gruppe Torriani mit Fribourg und Parubice komplettiert Kärpät Oulu. Der achtfache finnische Meister tritt erstmals am Spengler an. Die Mannschaft wird von zwei hochdekorierten Routiniers angeführt. Marko Attila und Atta Ohtamaa sind Olympiasieger sowie zweifache Weltmeister. Und Kärpät Oulus Stürmer Teemu Turunen kennt Davos. Der Finne bestritt die Saison 2020/21 für den HCD. Wegen der Coronapandemie konnte der Spengler Cup damals nicht ausgetragen werden. Seit 2022 spielt Turunen für Kärpät, wo er zu den Leistungsträgern gehört. In der letzten Saison wurde der 29-jährige Stürmer in der finnischen Liiga mit 71 Punkten (37 Tore/34 Assists) Topskorer.

Für die Straubing Tigers war bereits im Frühling Weihnachten, als sie die Einladung an den Spengler Cup erhielten und postwendend hocherfreut annahmen. Straubing, 140 Kilometer nordöstlich von München nahe an der tschechischen Grenze gelegen, ist im Fussballverrückten Deutschland die einzige wirkliche Eishockeystadt. Seit der Saison 2019/20 beendeten die Tigers die Regulär Season in der DEL stets unter den besten vier. Gleichwohl gelten sie mancherorts noch immer als „Underdog“, was den Kampfgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl von Mannschaft und Fans bestärkt. Im Kader der Straubing Tigers befinden sich 14 Ausländer. Bekanntester ist der US-Amerikaner Justin Braun mit 961 NHL-Spielen.

Text: Spengler Cup-Onlineredaktion    Foto: Keystone

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