Ludi incipiant
25.12.2022, 13:00
Am zweiten Weihnachtstag um 15 Uhr wird der Puck zum 94. Spengler Cup eingeworfen. Der HC Ambri-Piotta und der schwedische Turnierneuling Örebro eröffnen das Turnier.
Der Ambri-Piotta spielte sich am letzten Spengler Cup Ende 2019 mit seinen beherzten Auftritten auf dem Eis und seinen begeisterten Fans auf den Rängen in die Herzen aller Eishockey-Liebhaber. „Es war eine tolle Woche in Davos, eine schöne Zeit mit sehr viel Emotionen“, sagt Headcoach Luca Cereda rückblickend. Er bekomme noch heute Gänsehaut, vor allem wenn er an die erste Partie denke. Nicht von ungefähr freut sich Cereda nun auf seinen zweiten Spengler Cup. Er verspricht: „Wir wollen erneut unsere Identität, unser bestes Gesicht zeigen und allen Eishockeyfans gute Emotionen und Erinnerungen bieten.“ Ambri-Piotta werde zwar auf sehr gute und starke Mannschaften treffen, „aber wir gehen aufs Eis, um zu gewinnen“, so der Headcoach.
Mit dem Örebro HK trifft Ambri-Piotta auf einen Gegner, der erst seit zehn Jahren in der obersten schwedischen Eishockeyliga spielt, sich dort auf dem Weg ganz nach vorne befindet und nun erstmals am Spengler Cup auftritt. In der Landesmeisterschaft ist das von Niklas Eriksson gecoachte Team zurzeit im vorderen Mittelfeld platziert. Der in Mittelschweden beheimatete Klub überzeugt als kompakte Mannschaft. International bekanntester Spieler ist Torhüter Jhonas Enroth. Er spielte in der NHL für die Buffalo Sabres, Dallas Stars, Los Angeles Kings sowie dieToronto Maple Leafs und danach drei Jahre in der KHL für Dinamo Minsk. 2013 war Enroth der grosse Rückhalt im schwedischen Weltmeisterteam, das im Final die Schweiz bezwang. Das Schweizer Eishockey kennt Mathias Bromé bestens, jedoch noch nicht den Spengler Cup. Er stürmte letzte Saison für den HC Davos, als das Traditionsturnier im letzten Moment wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.
Rekordsieger am Spengler Cup ist das Team Canada mit 16 Triumphen. Ein Blick auf das aktuelle Kader der Kanadier zeigt, dass sie bestens gerüstet zur Titelverteidigung antreten werden. Das Gerippe der Mannschaft bilden 12 Spieler aus Schweizer National-League-Klubs, von denen jeder eine verantwortungsvolle Rolle trägt: Chris DiDomenico, Tyler Ennis, Cody Goloubef, Colton Sceviour (alle Bern), Kristopher Bennett, Daniel Carr, Brett Connolly (alle Lugano), David Desharnais (beide Fribourg-Gottéron), Jonathan Ang (Kloten), Cody Eakin (SCL Tigers), Jérôme Leduc (Ajoie) und Daniel Winnik (Genf-Servette). Prominent besetzt mit NHL-Legenden ist der Staff des Team Canada, unter anderen mit Headcoach Travis Green, Scott Niedermayer und Shane Doan.
Für Sparta Prag ergibt sich gleich seinem Auftaktspiel Gelegenheit zur Revanche. Denn bei seinem letzten Spengler Cup-Auftritt scheiterten die Tschechen 2010 im Viertelfinal ausgerechnet am Team Canada. In der Landesmeisterschaft verpasste Sparta Prag letzte Saison den Titel im Playoff-Final gegen Trinec. Sieben Spieler verfügen über NHL-Erfahrung, angeführt von Vladimir Sobotka (599 NHL-Spiele), neun Akteure spielten schon an Weltmeisterschaften, unter ihnen Jakub Kovar, der letzte Saison das Tor der ZSC Lions hütete. Sobotka freut sich mit seinen Teamgefährten auf den Spengler Cup. „Wir sind nicht leicht einzuschüchtern. Und wir glauben, das wir gegen jeden Gegner bestehen können. Wir sind stark“, sagt der Sparta-Stürmer.
Erst am zweiten Turniertag (27. Dezember) werden IFK Helsinki im Nachmittagsspiel gegen den Verlierer der Partie Ambri Piotta – Örebro und am Abend der HC Davos gegen den Verlierer des Spiels Team Canada – Sparta Prag in den 94. Spengler Cup einsteigen.
Text: Spengler Cup - Onlineredaktion Foto: Keystone