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Rasch an Niederlagen gewachsen

29.9.2023, 11:00

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Internationale Teams und hochklassiger Sport, garniert mit attraktiven Showeinlagen, dazu ein Winterwunderland und ein einzigartiges Ambiente: Der Spengler Cup ist eine Erfolgsgeschichte, deren erstes Kapitel vor 100 Jahren geschrieben wurde.

Nach dem Ersten Weltkrieg erfasste eine Begeisterung für den Sport die Menschen, dies galt auch fürs Eishockey, das immer populärer wurde. In dieser Zeit wurde auch der Spengler Cup gegründet und erstmals ausgetragen. Die teilnehmenden Teams waren der Gastgeber HC Davos, der Wiener EV, der Berliner SV und die University of Oxford. Und das Ziel war im Stiftungszweck des Turniers klar definiert: «Die Jugend der durch den Ersten Weltkrieg verfeindeten Nationen in sportlichen Kontakten wieder zusammenführen.»
Der HCD startete mit einer Niederlage in das Turnier, das für ihn in der Folge überlebenswichtig wurde. Die Bündner verloren am 28. Dezember 1923 mit 0:4 gegen den Wiener EV, der das Turnier am Ende auf Rang 2 beendete. Es sei ein verheissungsvolles Spiel gewesen, in dem sich vor allem die gute Kombination und die Schnelligkeit Wiens gezeigt hätten, hiess es damals. Und die Davoser seien in ihrem ersten Spengler Cup-Match ebenbürtiger gewesen, als es das Endresultat vermuten liesse. 
Das Trikot des HC Davos trugen damals Goalie Charlie Fasel, Dr. Paul Müller (Captain), Albert «Tiger» Geromini, Fritz Kraatz, Alfred Punz, Heini Meng und Alexander «Tuggi» Spengler; Ersatz waren Morosani, Holsboer, Rüedi und Rössel. Die Gastgeber landeten auf dem letzten Platz, verloren auch gegen den Berliner SC (mit 2:4) und die University of Oxford (1:8). Sportlich musste der junge HCD am ersten Spengler Cup, der durch starke Schneefälle beeinträchtigt war, also Lehrgeld bezahlen. Dennoch fand die Zeitung «Sport» lobende Worte für die Einheimischen, welche sich als tapfere Aussenseiter gegen die Favoriten aus den europäischen Grossstädten wacker geschlagen hätten. 
Das siegreiche Team von Oxford University wurde am Spengler Cup 1923 von Lester Pearson angeführt, der Veteran des Ersten Weltkriegs war, und im Lauf seines späteren Lebens den Stiftungszweck des Spengler Cup geradezu personifizierte: als Vermittler während der Suez-Krise 1956 und als Friedensnobelpreisträger, um nur zwei Beispiele zu nennen. Als Akademiker, Sohn aus gutem Hause, Absolvent einer englischen Eliteuniversität und mit einem kanadischen Hintergrund verkörperte Pearson auch den typischen Eishockeyspieler der frühen 1920er-Jahre, denn diese Sportart war damals elitär und angelsächsisch geprägt.
Die Begegnungen mit internationalen Spitzenmannschaften am Spengler Cup halfen dem erst wenige Jahre zuvor gegründeten HCD beim Aufbau einer eigenen schlagkräftigen Equipe. Die überlegenen Gegner bei der Turnier-Premiere dienten als Lehrmeister, wie die Fachzeitung «Sport» berichtete. Der HC Davos habe die Gelegenheit benutzt, an diesen spielstarken Gegnern seine Form derart zu verbessern, dass er im nächsten Jahr ein gefährlicher Gegner selbst für ausländische Mannschaften sein würde. Die Prophezeiung sollte sich bewahrheiten, bereits ein Jahr später erreichte der HCD den Final, verlor diesen aber mit 2:5 gegen den Berliner SC. Der HCD wuchs aber tatsächlich an diesen starken ausländischen Gegnern, mit denen auch jenseits des Spengler Cup hervorragende Sportkontakte geknüpft werden konnten.

Text: SLAPSHOT – das Hockey-Magazin der Schweiz  Foto: Archiv Spengler Cup

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