Sparta Prag mit verrückter Wende in den Final
30.12.2022, 18:10
Sparta Prag hat sich am Freitagnachmittag mit einem 4:3-Sieg gegen Örebro fürs Endspiel qualifiziert. Die Tschechen lagen nach 30 Minuten mit 0:3 zurück, worauf sie bis zur zweiten Pause vier Treffer erzielten.
Örebro fand wesentlich besser ins Spiel als Sparta Prag, das am Vortag spielfrei war. Die logische Folge war das frühe 1:0 der Schweden durch Mathias Bromé (4.). Im Gegensatz zum Viertelfinal gegen das Team Canada, als sich die Skandinavier nach ihrem Führungstreffer weit zurückzogen und den Vorsprung mit Geduld und Betonhockey verteidigten, betrieben sie mit einem konsequenten Forechecking weiterhin frühe und effiziente Störarbeit schon in der Offensive. Örebros Torhüter Jhonas Enroth musste in der zwölften Minute erst den zweiten Schuss abwehren, und bis zur ersten Pause kam nur noch ein weiterer hinzu.
Wesentlich mehr Arbeit erhielt Enroth ab dem zweiten Drittel. Sparta Prag gelang es, den Druck auf das schwedische Tor zu erhöhen. Weil auch Örebro weiterhin powerte, entwickelte sich eine höchst spektakuläre Partie. Mit blitzfeinen Weitschusstreffern bauten Kristian Nakyva (23.) und Rasmus Nissanen (30.) den Vorsprung scheinbar vorentscheidend auf 3:0 aus. Doch weit gefehlt. Nur 31 Sekunden später brachte David Dvoracek mit dem ersten Treffer für Sparta Prag die Spannung zurück. Die Tschechen demonstrierten danach eine beeindruckende Effizient im Abschluss. Aus elf Torschüssen machten sie im Mittelabschnitt vier Treffer. Miroslav Forman (35.), Jan Buchtele (38.) und David Tomasek 40,1 Sekunden vor der zweiten Pause sorgen für die Prager Führung nach zwei Dritteln.
In den letzten 20 Spielminuten verteidigten die Tschechen ihren knappen Vorsprung mit viel Kampfgeist und cleverem Spielverhalten erfolgreich. Lichterloh brannte es vor dem Sparta Prag in den letzten zweieinhalb Minuten nach einer Zweiminutenstrafe gegen Ondrej Miklis. Aber auch mit sechs Feldspielern schaffte Örebro den Ausgleich nicht mehr. Die grösste Chance verpasste Elias Elias Ekström. Trotz dem Aus im Halbfinal bildete Örebro, das als erste schwedische Mannschaft seit 16 Jahren am Spengler Cup antrat, eine grosse Bereicherung fürs Turnier. Sparta Prag winkt nun am Samstagmittag die Chance, als erste tschechische Mannschaft seit 1982 den Spengler Cup zu gewinnen. Damals triumphiere Dukla Jihlava.
Text: Spengler Cup - Onlineredaktion Foto: Keystone