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Vorfreude auf surreale Tage

26.11.2024, 10:00

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Für Kärpät-Verteidiger Atte Ohtamaa wird die Reise nach Davos zu einer Rückkehr. Schon zweimal hat der 37-Jährige den Spengler Cup bestritten, zudem absolvierte er in der Saison 2019/20 insgesamt 18 Spiele für den HC Lugano.

Atte Ohtamaa ist ein Routinier, hat in seiner langen Karriere viel erlebt, in Finnland, der KHL und der Schweiz gespielt. Und auch zahlreiche Erfolge gefeiert: Er triumphierte in der KHL, wurde finnischer Meister, dreimal eroberte er WM-Silber, zweimal wurde er Weltmeister und einmal Olympiasieger. Die Saison 2021/22 mit dem historischen Doppeltriumph an Olympia und der WM war wie für viele andere finnische Eishockey-Stars zweifellos auch für Ohtamaa der Höhepunkt seiner Karriere. Er sagt: «Ich bin einfach glücklich, dass ich bei diesen Erfolgen dabei sein konnte. Das Jahr 2022 hat mir als Mensch und als Spieler enorm viel gegeben. Ich hatte das Glück, gut genug für das Nationalteam zu sein und bin wirklich stolz darauf.»

Weniger erfolgreich waren für den Routinier die Gastspiele in der Schweiz. Beim HC Lugano hinterliess er vor fünf Jahren keinen bleibenden Eindruck und auch am Spengler Cup sorgte er mit Jokerit bei den Teilnahmen 2014 und 2015 nicht für positive Schlagzeilen, gerade mal einen Sieg gegen Lugano gab es in diesen Spielen. «Es war seltsam für uns, wir spielten das erste Jahr in der KHL, wir hatten keine Pausen und reisten mitten in der Saison nach Davos, das war schwierig. Ich hoffe, dass es nun mit Kärpät besser wird, dass wir dank einer kurzen Pause vor Weihnachten voller Energie antreten können.»
Auch wenn Ohtamaa keine Erfolgserlebnisse mit dem Spengler Cup verbinden, ist die Vorfreude auf seine dritte Teilnahme riesig, wie er sagt: «Es ist genial, wieder dabei sein zu dürfen, es ist einfach ein sehr schönes Turnier. Die Atmosphäre, die Stimmung, alle Spiele ausverkauft, so viele Fans im Stadion und in der ganzen Stadt – das war irgendwie surreal.»

In diesem Jahr trifft Kärpät in der Vorrunde auf Gottéron und Pardubice, zwei Gegner, die Ohtamaa als stark einschätzt. Gleichzeitig hofft der Verteidiger, dass sein Team in Davos überzeugen kann und im Idealfall gar die Nachfolge von KalPa antritt, das 2018 als bislang einziges finnisches Team in Davos den Pokal in die Höhe stemmen konnte. «Dass KalPa es geschafft hat, macht uns Mut, wir wollen dasselbe erreichen, und es ist auch möglich», so Ohtamaa, der gleich noch Werbung für sein Team macht: «Ich denke, wir haben eine starke Mannschaft und wirklich gute Spieler, es lohnt sich, unsere Spiele zu schauen!» 
Was aber ist der Grund, dass Kärpät in der heimischen Meisterschaft noch nicht richtig auf Touren gekommen und nur im Mittelfeld rangiert ist? «Vor allem zu Beginn der Saison waren wir in der Defensive zu wenig gut, haben zu schlecht verteidigt. Doch das haben wir verbessert», sagt der Verteidiger. Besser sei dafür die Offensive, die Tatsache, dass sich das Team viele Chancen erarbeitet, so Ohtamaa, der am Spengler Cup Spiele auf hohem Niveau erwartet. «Es nehmen sehr starke Teams teil, die sich extra noch verstärken, es ist ein tolles Turnier, zudem herrscht eine einmalige Atmosphäre, die uns Spielern hilft, noch besser zu spielen.»
Atte Ohtamaa schwärmt vom Spengler Cup, von der Schweiz. Lob hat er auch für unser Eishockey bereit, einerseits für die Nationalmannschaft, aber auch für die Liga, die er dank der guten Schweizer Spieler und der starken Imports – darunter mehr als 30 finnische Profis – als «die definitv beste Liga Europas» bezeichnet. Er selber habe seine Zeit in Lugano genossen und würde auch gerne wieder in die Schweiz kommen, wenn sich die Chance bieten würde. «Ich möchte noch ein paar Jahre weiterspielen, aber ich kenne auch mein Alter», so der 37-Jährige. Werbung in eigener Sache kann er aber in Davos so der so betreiben.

Text: SLAPSHOT, das Hockey-Magazin der Schweiz   Foto: IMAGO/Vesa Popponen/All Over Press
 

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