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Wie einst der Vater und der Grossvater

17.12.2024, 10:00

Wie einst der Vater und der Grossvater

Adam Tambellinis Familie hat das Traditionsturnier so vielfältig geprägt wie kaum eine andere aus Kanada. Nun will er erstmals mit dem HC Davos brillieren.

Es kommt nicht oft vor, dass gleich drei Generationen einer kanadischen Eishockey-Familie ihre Spuren in der Schweiz und am Spengler Cup hinterlassen. Bei den Tambellinis ist dies der Fall. Wenn Adam mit Davos am Turnier spielen wird, ist er nicht der erste: Grossvater Addie nahm 1963 mit Klagenfurt teil. Nicht am Traditionsturnier, aber in der NLB (er kam direkt aus der NHL!) für den ZSC spielte Vater Steve 1988, am Spengler Cup wirkte er dann 2015 als Teil des Team Canada-Staffs, im Kader stand auch Adams Bruder Jeff.
Und nun Adam, der aber nicht sein Spengler Cup-Debüt geben wird. Mit dem Team Canada nahm er 2019 teil und gewann das Turnier. Nun steht ihm dieses für Kanadier seltsame Erlebnis bevor, gegen ein Team mit dem roten Ahornblatt-Jersey antreten zu müssen. «Das wird aber eine coole Erfahrung», sagt Tambellini.
Die Karriere des 30-jährigen Stürmers erlebte mehrere unerwartete Wendungen. Mit 19 wollte er in den USA Universitäts-Hockey spielen, doch er merkte schon früh: «Das ist nicht der Ort für mich.» Also wechselte er mitten in der Saison in die kanadische Juniorenliga. Ein Transfer zwischen diesen zwei Meisterschaften ist nur in diese eine Richtung erlaubt, entsprechend selten ist es, dass ein Spieler sowohl NCAA- als auch CHL-Hockey gespielt hat.

Tambellinis Destination war Calgary und damit der Eishockey-Rivale seiner Heimatstadt Edmonton. Auf die Welt kam er in Vancouver, wo sein Vater nicht nur Spieler, sondern auch jahrelang im Management des NHL-Clubs tätig war. «Zu meiner ersten Hockey-Liebe wurden darum die Vancouver Canucks», erzählt Adam, «ich durfte als Kind ständig rund ums Team herum sein.»
Tambellini wurde 2013 zum Drittrunden-Draft der New York Rangers, vier Jahre lang biss er sich in der AHL durch, ohne je in die NHL berufen zu werden. Er war mittlerweile 25 und damit in einem Alter, in dem AHL-Stammspieler das sogenannte «Veteranen-Kontingent» belasten können - diese Regel sorgt dafür, dass genügend junge Spieler zum Einsatz kommen. Tambellini hatte also plötzlich nicht einmal mehr den AHL-Platz auf sicher.
Er entschied sich für Europa, landete aber nicht in einer Top-, sondern in Schwedens zweithöchster Liga in Örnsköldsvik bei MODO. «Für einen Vertrag in der SHL hätte ich länger warten müssen, das mochte ich nicht», sagt Tambellini. Bereut habe er es nicht, der Wechsel zu MODO sei einer seiner besten Entscheide gewesen. Er spielte unter einem Trainer, den er schätzte und der auch über die Landesgrenzen Schwedens Schlagzeilen machte: Björn Hellqvist erkrankte schon jung an Parkinson und griff auf die besondere Behandlungsart der Tiefen Hirnstimulation zurück.
Mit einer starken Saison empfahl sich Tambellini für die SHL, wo er vier Jahre in Ängelholm für Rögle spielte. Letzten Sommer wechselte er gemeinsam mit Simon Ryfors nach Davos, das Duo spielte schon in Schweden gemeinsam in einer Linie und schlug auch beim HCD sofort ein. In Davos kennt er inklusive Triumph mit dem Team Canada bislang nur den Erfolg. Daran soll sich nichts ändern: «Nun will ich das Turnier mit dem HCD gewinnen.»

Text: SLAPSHOT, das Hockey-Magazin der Schweiz
Foto: SLAPSHOT/Reto Fiechter


 

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