Zwei Halbfinal-Premieren
30.12.2022, 01:37
Am 94. Spengler Cup kommt es am Freitag zu zwei Halbfinal-Premieren: Im Schweizer Duell kämpft der HC Davos ab 20.15 Uhr erstmals in der Turniergeschichte gegen Ambri-Piotta um den Einzug in den Final. Neu ist auch die Paarung Sparta Prag – Örebro HK, in der um 15.10 Uhr der erste Finalist ermittelt wird.
Bei seiner ersten Spengler-Cup-Teilnahme hatte der HC Ambri-Piotta 2019 den Vorstoss ins Endspiel hauchdünn verpasst. Er verlor seinen Halbfinal gegen Ocelari Trinec in der Verlängerung mit 2:3. Den K.-o.-Schlag versetzte damals den Tessinern in der Overtime Matej Stransky, der jetzige Stürmer des HC Davos. Heuer soll niemand mehr Ambri-Piotta den Weg in den Final verbauen. Speziell wird die Partie für Ambris Dario Bürgler. Von 2007 bis 2014 hatte er für den HCD gespielt. 2009 und 2011 war er mit Davos Schweizer Meister geworden, und 2011 hatte er den Spengler Cup gewonnen. „Am laufenden Turnier zeichnete uns bisher die Effizienz und Kaltblütigkeit im Abschluss aus, besonders auch in wichtigen Situationen; so konnten wir in beiden Partien prompt reagieren, wenn der Gegner seinen Rückstand bis auf einen Treffer verkürzte“, sagt der jetzige Ambri-Stürmer. Bürgler warnt aber: „Wir müssen weiter hart arbeiten, in der Defensive noch kompakter und im Spiel ohne Scheibe besser werden, wenn wir den Finaleinzug schaffen wollen.“
HCD-Stürmer Enzo Corvi erwartet einen Grossangriff von Ambri-Piotta. „Die Tessiner hatten während des Turniers bereits zwei Ruhetag, während für uns die vierte Partie innert vier Tagen ansteht. Deshalb werden sie vom ersten Bully an wie die Feuerwehr loslegen. Das wird ein harter Kampf“, prophezeit der Center. Der HCD werde alles geben, um erstmals seit 2012 wieder in den Final vorzustossen.
Im ersten Halbfinal trifft mit Sparta Prag ein tschechischer Traditionsklub auf einen relativ neuen im internationalen Eishockey, denn der Örebro HK spielt erst seit 2014 in der obersten schwedischen Liga. Sparta Prag gewann den Spengler Cup schon 1962 und 1963, für Örebro ist es hingegen die erste Turnierteilnahme in Davos. Gemeinsam ist beiden Teams, dass sie in ihren Ligen ganz nach oben wollen. Sparta Prag will nach einer Baisse und 15 Jahren endlich wieder Landesmeister werden, Örebros Klubführung möglichst bald an die Spitze Schwedens gelangen. Da käme für beide Mannschaften ein Spengler Cup-Triumph natürlich gelegen. Sparta Prag hat sich am laufenden Turnier mit einem 2:1 gegen das Team Canada und danach mit einem 9:2-Kantersieg gegen Davos in die Favoritenrolle geschossen. Örebro warf den Titelverteidiger Team Canada im Viertelfinal mit einem 3:1 und einer hervorragenden Defensivtaktik aus dem Turnier. Tschechische Offensivpower gegen schwedischen Abwehrbeton lautet folglich die Affiche für den heutigen Halbfinal.
Quelle: Spengler Cup-Onlineredaktion Foto: Keystone